Fuel Pump Rewire mit Zeitmodul

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pha
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Fuel Pump Rewire mit Zeitmodul

Beitrag von pha »

Wer mehr Leistung fahren möchte oder seine alte Kraftstoffpumpe ersetzen muss, der baut gerne direkt ein Upgrade rein, bspw. die Walbro GSS341 (auch Walbro 255 genannt), die Supra Pumpe (der MKIV, Denso 195130-1020), AEM 50-1005 etc. Je nach Pumpenupgrade ist es notwendig, einen anderen Kraftstoffdruckregler (FPR) zu verbauen, da die Upgradepumpen teils erheblich mehr Druck liefern, siehe auch hier: https://www.3000gt.org/wiki/index.php?t ... en-Upgrade (Stichwort Überfettung).

Der 3000GT und Stealth verfügen serienmäßig über eine Pumpenansteuerung, welche im Leerlauf und Teillast-Betrieb die Spannung an der Pumpe auf 8 V reduzieren. Upgradepumpen können oft in diesem Bereich kaum bis schlecht arbeiten, die Fördermenge sinkt dramatisch ab. Die Folge ist, dass das Kraftstoffgemisch unkontrolliert abmagert.

Ein Fuel Pump Rewire (auch Hotwire genannt) sorgt dafür, dass stets die volle Batteriespannung an der Kraftstoffpumpe anliegt. Dabei ist die Idee, dass eine Relaisschaltung durch die serienmäßige Pumpenansteuerung geschaltet wird und so Batteriespannung auf die Pumpe gibt. Informationen dazu gibt es zu genüge im Internet, vor allem auch hier: https://www.3000gt.org/wiki/index.php?t ... -Schaltung.


Da es bei mir bei der Umsetzung zu Problemen durch Materialermüdung/-alter kam, habe ich mich dazu entschlossen, auch die serienmäßige Pumpenansteuerung zu "ersetzen". Diese sorgt bei mir altersbedingt dafür, dass die Spannung im Leerlauf und Teillast-Betrieb nicht ausreicht, um das Relais der Hotwire-Schaltung auszulösen. Nun könnte man die Hotwire Schaltung so ändern, dass Zündungsplus (bspw. vom Radio) das Relais anstelle der serienmäßigen Pumpenansteuerung schaltet. Jedoch gibt es da ein (zumindest in Deutschland) erhebliches Problem: Würden wir Zündungsplus nutzen, würde die Pumpe im Falle eines Unfalls, bei dem der Motor danach zwar aus ist, die Batteriespannung aber noch zur Verfügung steht, weiterhin Kraftstoff fördern. Das birgt ein hohes Gefahrenpotenzial und ist nicht erlaubt. Mit anderen Worten: Wenn Motor aus, Pumpe aus.

Um das zu bewerkstelligen, nutzen wir eine weitere Relaisschaltung und nutzen zur Schaltung des Relais Zündungsplus (D+) vom Generator. Wenn der Motor dann aus ist bzw. abgeschaltet wird, bleibt auch der Generator stehen und somit löst das Relais wieder und die Pumpe wird nicht mehr mit Batteriespannung versorgt. Jetzt gibt es noch einen kleines Manko dabei: Der Generator liefert erst ein wirklich brauchbares Zündungplus wenn der Motor läuft und dafür brauchen wir Kraftstoff. Lösung: Wir nehmen ein Zeitmodul, welches wir nach belieben einstellen können und schalten damit bspw. in den ersten 10 Sekunden die benötigte Spannung. Bis dahin läuft der Motor und der Generator übernimmt.

Verbinden wir das Zeitmodul mit dem Signal der Hotwire-Schaltung, haben wir so eine Lösung, mit der auch die technischen Prüforganisationen unseres Landes zufrieden sind. Denn, wenn eine Upgradepumpe dauerhaft mit der Hotwire-Schaltung läuft, läuft sie auch wenn der Motor aus ist. Und dann ist sie je nach Pumpe gut hörbar. Und das fällt auf und sorgt unter Umständen zu nachfragen und wir fliegen ggf. mit der Hotwire-Schaltung auf (auch hier wieder: Könnte passieren, muss nicht). Durch das Zeitmodul läuft sie dann aber nur für einen bestimmten Zeitraum (bspw. 10 Sekunden) und ist danach wieder aus, sofern der Motor bis dahin nicht gestartet wurde. Nachteil des ganzen: Starten wir den Motor nicht innerhalb diesen Zeitraumes, müssen wir das Zeitmodul erneut auslösen, also Schlüssel auf Position Aus drehen und dann wieder auf Zündung 1 bzw. 2.

Da ich diese Zeitschaltung hinter der Hotwire-Schaltung nutze, gehe ich hier nur auf diesen Teil ein da die Hotwire-Schaltung wie eingangs erwähnt zu genüge im Internet zu finden ist. Ebenso bin ich mir im klaren darüber, dass die Hotwire-Schaltung auch entfallen kann, ich zeige den momentanen Ist-Stand von mir, ohne jegliche Optimierungen etc. Wir nutzen hierbei ebenfalls ein gängiges 12 V Automotivrelais und ein Relais Timermodul wie es sie ebenfalls zu genüge auf diversen Handelsplattformen gibt. In meinem Fall ist es ein einstellbares (Zeit/Dauer) welches in einem Bereich von 6-30 V arbeitet.
Benzinpumpenschaltung.png
Benzinpumpenschaltung.png (19.04 KiB) 1667 mal betrachtet
Die gelbe Leitung dient als Trigger und Input, wir wollen das Zeitmodul modul ja schalten wenn von außen ein Signal kommt. Entweder vom Zündungplus oder wie bei mir vom bestehendem Relais der Hotwire-Schaltung.

Solange das Zeitmodul aktiviert ist, ist 87a auf 30 geschaltet. Es liegt also das Signal von 87 über das Zeitmodul an 87a an. Die Pumpe ist mit Batteriespannung versorgt.

Ist der Motor gestartet, liegt die Generatorspannung an 86 an. Das sorgt dafür, dass nun 87 auf 30 geschaltet ist. Der Motor ist also an, der Generator hat übernommen und es liegt ebenfalls Batteriespannung an der Pumpe an.

Sollte der Motor nun ausgehen, liegt keine Generatorspannung an 86 an, das Relais löst und somit ist wieder 87a auf 30 geschaltet. Da das Zeitmodul aber bereits getriggert wurde und nicht erneut getriggert wird (dafür müsste das Signal der gelben Leitung kurz unterbrochen und dann erneut anliegen), ist die Pumpe außer Betrieb und kann nicht weiter fördern. Somit laufen wir auch nicht Gefahr, das Brandrisiko nach einem Unfall unnötig zu erhöhen.

Die Zeitschaltung könnte man etwa so auf eine kleine Trägerplatte montieren, um diese wiederrum leichter unterzubringen.
Zeitschaltung_1.jpg
Zeitschaltung_1.jpg (2.35 MiB) 1667 mal betrachtet
Zeitschaltung_2.jpg
Zeitschaltung_2.jpg (1.06 MiB) 1667 mal betrachtet


Montieren könnte man das dann hier (Bild zeigt unfertigen Zustand, nur die eigentliche Hotwire-Schaltung). Da ich meine Radioantenne entfernt habe, habe ich durch den Entfall des Radioantennen Motors hinter der Kofferraumverkleidung etwas Platz für ein weitere Trägerplatte zur Verkabelung und für einen ANL Masseverteiler.
Traegerplatte_ANL_Hotwire.jpg
Traegerplatte_ANL_Hotwire.jpg (3.06 MiB) 1667 mal betrachtet


Zudem bin ich kein Freund davon, das Kabel zur Benzinpumpe zwischen Tankabdeckung und Kofferraumwanne zu quetschen. Das sieht unschön aus und birgt einen Kurzschluss mit Ansage sobald die Isolierung mal durch ist. Daher bietet es sich an, das Kabel länger zu dimensionieren und hinten im Kofferraum entlang des bestehenden Kabelkanals zu führen. So kann man hinter bei der serienmäßigen Steckverbindung der Pumpenkabel in das blau-schwarze Kabel der Pumpe eingreifen.
Schaltungskabel auf Pumpenkabel_2.jpg
Schaltungskabel auf Pumpenkabel_2.jpg (2.12 MiB) 1667 mal betrachtet


Man könnte auch gut das gegenüberliegende Kabel des Steckers (welches vom Fahrzeug kommt) aus dem Stecker herausdrücken und das neue Kabel von unserer Schaltung dort auf gleiche Weise hineinpressen. Dann bräuchte man keine Kabel durchtrennen und die Möglichkeit zum Rückbau wäre einfacher.


Anmerkung: Die hier gezeigten Kabelfarben in der Schaltung dienen nur der Differenzierung. Ebenso können die tatsächlichen Kabelfarben eurer Relais abweichen zu meinen Bildern. Schaut daher bitte stets genau in die Dokumentation der Relais etc.

- pha


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Re: Fuel Pump Rewire mit Zeitmodul

Beitrag von enkaio »

Ein Schild und Relais Modul, super ausgeführt.Interessehalber du hast das MFI Relais eliminiert? Oder nur das fiel Pump Relais 2?
Denke Mal letzteres.
1991 GTO TT
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Re: Fuel Pump Rewire mit Zeitmodul

Beitrag von pha »

Danke :) Tatsächlich beides. Durch die Hotwire Schaltung gebe ich ja immer die volle Batteriespannung auf die Pumpe sobald der Zündschlüssel gedreht wird und Zündungsplus anliegt. Das Zeitrelais managed dann "nur" den Rest und sorgt für das minimierte Brandrisiko etc.
Habe ja aktuell die Hotwire Schaltung vor dem Zeitrelais verbaut. Werde das in Zukunft noch ändern, das dauert aber noch etwas.

Also das Relais der Hotwire Schaltung wird von Zündungplus geschaltet wodurch dann Batteriespannung am Zeitrelais anliegt (gelbe Leitung, Trigger und Input).
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