habe das Thema gerade durch, deshalb ein kurzer Bericht:
Die Kunststoff-Scheinwerfer-Abdeckungen beim Gen.2 ab ca. 1996 sind meist / später immer aus Kunststoff. Mit der Zeit werden sie geringfügig trüber, aber hauptsächlich verkratzt und rauf; Ursache mag Witterung und UV-Licht sein.
Abhilfe schafft die folgende Vorgehensweise.
Was braucht man:
- Konservierungsmittel mit UV-Schutz für Kunststoff (z.B. Maguire's Headlight Protectant oder LiquidGlass),
- Schleifpapier 800, 1500, 2000 (naß),
- feine Polierpaste,
- Haushalts-Schwamm zum Aufspannen des Schleifpapiers,
- Polierteller mit hartem und weichem Schaumstoff, ggf. auch Lammfell, Durchmesser ca. 10 cm, für Bohrmaschiene,
- Schüsseln mit 1x Seifenwasser und 1x klarem Wasser bereitstellen,
- Bremsenreiniger oder Isopropanol ebenso.
- Haushaltspapier, Mikrofaser-Tücher und saubere Putzlappen.
- Schweinwerfer ausbauen, dabei an die Schraube hinter den Blinkern denken. 10mm Nuß.
- Befestigungs-Schiene abbauen (vom Scheinwerfer-Gehäuse, mit ja 3 Schrauben befestigt).
- Schiene und Schreiben entrosten (Drahtbürste + Fertan oder Phosphorsäure-Präparat), mit Rostschutzfarbe und schwarzem Lack präparieren und beiseite legen.
- Scheinwerfer auf einer Arbeitsplatte befestigen: Ich habe dazu auf meiner "Werkbank" (Spanplatte) zwei kleine Winkel angeschraubt, damit das Gehäuse nicht wegrutscht, und den Scheinwerfer davor abgelegt.
- Oberfläche entfetten mit Isopropanol oder Bremsenreiniger.
- Oberfläche schleifen: Von Hand und behutsam, Anfänger mit Schleifmaschine können viel kaputt machen!
- Mit Naßschleifpapier die Oberfläche sorgfältig bearbeiten, dazu Schleifpapier in Streifen schneden, die so breit sind wie der Haushaltsschwamm, drumwickeln und mit Reißzwecken befestigen.
- Anfangen mit 800er, wenn die Oberfläche sehr verkratzt ist. Zwichen den Arbeitsgängen immer wieder abwaschen (dazu das Wasser!) und kotrollieren.
- Mit 1500er und dann mit 2000er Naßschleifpapier weiter schleifen, bis man nur noch eine gleichmäßige stumpfe Fläche ohne Riefen und Wellen sieht.
- Gründlich ein letztes Mal abwaschen, jetzt wird poliert.
- Das kann ziemlich spritzen, daher Umfeld des Arbeitsbereiches abdecken, Schürze umbinden.
- Harten Schaumstoff-Teller aufspannen, etwas feine Polierpaste darauf geben und mit kleiner Drehzahl erstmal feucht verteilen. Auf gleichmäßige kreisförmige Bewegung achten!
- Gas geben bis max. 1200 U/min, oder halt nach Gefühl. Gebrauchsanleitung des Poliermittels beachten, ggf. darauf achten, dass es nicht antrocknet, immer mal ein bisschen Wasser aufsprühen oder mit den Finger draufspritzen.
- Abwaschen und Kontrolle: Wenn das Ergebnis gleichmäßig ist, kann die nächste Stufe folgen, sonst nochmal mit dem harten Schaumstoff und weiterem Poliermittel.
- Jetzt den weichen Schaumstoffteller nehmen, gleiche Vorgehensweise wie eben. Das Ergebnis sollte jetzt schon fast glänzen; wenn es perfekt aussieht, sind wir mit polieren fertig.
- Evtl. mit Lammfell-Teller nacharbeiten.
- Mit Seifenwasser abwaschen, trocknen und wieder entfetten (Isopropanol oder Bremsenreiniger). Das Poliermittel enthält oft Fett, darauf hält das Konservierungsmittel nicht.
- Konservierungsmittel nach Anleitung des Herstellers aufbringen.
- Das Ganze bei eingebauten Scheinwerfern versuchen: Man kommt nicht richtig an die Ränder, man saut das ganze Auto ein, und man macht mglw. den umliegenden Lack kaputt. Ausbauen dauert nur 5 Minuten...
- Keine gute Befestigung für die Scheinwefer basteln: Wenn einer runterfällt, kann das teuer werden.
- Das Entfetten vergessen.
- Das Konservierungsmittel "irgenwie" draufschmieren, oder vergessen, es nach 3 Monaten zu erneuern.
- Zu wenig schleifen und polieren: je etwa 15 Minuten für jeden Arbeitsgang einplanen! Ergebnis kontrollieren! "Ach wird schon reichen" ist unsportlich, ein bisschen Ehrgeiz schadet nicht.
Schöne Grüsse und viel Erfolg,
Stefan B.